Kurztrip nach Portugal

Portugal zahlt sich aus, Selina und Marvin gewinnen Bronze

Kurz war das Wochenende der Wettkämpfer. In 32 Stunden hieß es einmal nach Portugal und zurück. Selina Fabian, Fabienne Baberske (Bushido Stollberg), Marvin und Dustin Striesche hatten das Ziel bei den Maia International Karate Open in Portugal eine der begehrten Medaillen in den Händen zu halten. Einer zeigte sich besonders motiviert, erneut im Ausland zu beweisen was in ihm steckt. Noch vor einer Woche sicherte sich Marvin Striesche Bronze beim Sparing Camp in Tschechien. Deshalb ging er auch diesmal mit viel Kampfeswille auf die Tatami.

Während sich in Deutschland der Winter so richtig bemerkbar machte, ging es für das vierköpfige Team unter Begleitung der Coaches Hieu Bui Tien und Valentin Leißner in der Nähe von Porto auf internationaler Bühne heiß her. Den Start zu Beginn des Wettkampftages machte Fabienne Baberske bei den Mädchen unter 16 Jahren. Nach einem souveränen Sieg in der ersten Runde, musste sich die Schülerin trotz spannender Aufholjagd samt einem spektakulären und präzisen Fußtritt zum Kopf ihrer Gegnerin aus Portugal geschlagen geben.

Das Niveau war sichtlich hoch, da viele einheimische Vereine den Wettkampf als Jahresabschluss nutzten. Hinzu gesellten sich unter anderem Starter aus Frankreich, Spanien, Marokko, Israel, Indonesien und Deutschland. Ein Grund mehr für Marvin Striesche seine Kämpfe hoch motiviert anzugehen. Gesagt, getan! So sicherte sich Marvin bei den Jungen bis 16 Jahre, -57 Kilogramm gleich zu Beginn wichtige Punkte gegen seine Kontrahenten. Das Besondere dabei: Alle drei Vorrundenkämpfe beendete der junge Athlet ohne einen Gegentreffer. Erst im Viertelfinale schienen die lange Anreise und der fehlende Schlaf seine Auswirkungen zu zeigen und Marvin musste sich dem späteren Zweitplatzierten geschlagen geben. Die kleine Pause zwischen den Vorrunden und der Trostrunde entfaltete schließlich seine Wirkung und Marvin blieb während seiner Kämpfe auf dem Weg zu Platz drei durchweg konzentriert und konsequent, sodass er am Ende des Tages verdient die Bronzemedaille entgegennehmen konnte.

Sein Bruder Dustin hatte von allen Startern hingegen das schwerste Los an diesem Tag, so Valentin Leißner, der den Wettkämpfern in Portugal als Coach zur Seite stand. Seine Gewichtsklasse wurde mit der nächsthöheren zusammengelegt. Als einer der jüngsten in diesem Feld, diente der Wettkampf für ihn deshalb in erster Linie als wichtige internationale Erfahrung.

Schwierig wurde es auch für Selina Fabian, die ebenfalls in der Leistungsklasse ab 18 Jahren an den Start ging. Ihren ersten Kampf entschied die junge Studentin beim Punktestand von 1:1, nach Ablauf der regulären Kampfzeit durch Kampfrichterentscheid für sich. Dieser Sieg sollte von enormer Bedeutung sein, denn in Runde zwei wartete die Lokalmatadorin Machado. Trotz eines ausgeglichenen Kampfes entschied die erfahrenere Portugiesin diesen Kampf, wie auch das spätere Finale für sich. Dies bedeutete jedoch, dass Selina noch eine Chance auf Bronze hat. Dank ihrer taktischen Finesse gelang es der Rochlitzerin den Kampf lange ausgeglichen zu gestalten. Kurz vor Ende des Wettkampftages und mit nur noch dreißig Sekunden auf der Uhr, musste jedoch eine eindeutige Aktion her, um den Sieg zu sichern. Dieser gelang Selina schließlich dank ihres unumstößlichen Kampfeswillens und so sicherte sich auch die Zweite von vier Startern aus dem Rochlitzer Stützpunkt ihre verdiente Medaille.

Nach der Siegerehrung und ein paar Erinnerungsbildern, blieb dem Team nicht mehr viel Zeit. Denn am Sonntagmorgen um 6:10 Uhr hieß es „Boarding abgeschlossen, wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug nach Berlin“.