WGKF-Championships
Teamgeist auf höchstem Niveau führt zum Erfolg!
Vergangenes Wochenende fanden die WGKF-Championships im österreichischen Fürstenfeld bei Graz in Österreich als sportlicher Höhepunkt der zweiten Jahreshälfte statt. Bei diesem internationalen Karatewettkampf, organisiert von der World Goju-Ryu Karate Federation (WGKF), dem Weltverband einer der größten Stilrichtungen im Karate, gingen rund 865 Athletinnen und Athleten aus 30 Nationen an den Start. Für die Rochlitzer Karateka war das Turnier nicht nur ein hochkarätiger Wettkampf, sondern auch eine Möglichkeit, ihr Können auf höchstem Niveau unter Beweis zu stellen.
Nachdem das Rochlitzer Team bereits 2022 in Italien erfolgreich war und zwei Medaillen mit nach Hause brachte, nominierten die Teamtrainer Michael Hoffmann und Christian Krämer in diesem Jahr mit 10 Starterinnen und Startern vom sächischen Stützpunkt. Begleitet wurden die Athleten von ihren Trainern Ralf Ziezio und Valentin Leißner sowie Eltern. Das Team im Hintergrund kümmerte sich dabei um Fotos, Videos der Kämpfe aber auch um das Fahren, die Verpflegung und auch kleinere Verletzungen. Die Erwartungen waren hoch, viele Medaillen zu gewinnen und damit das Nationenranking von noch Rang 8 im Jahr 2022 in diesem Jahr zu verbessern. Dazu sollte unter anderem der Rochlitzer Moritz Jäger beitragen.
Für Shayla Müller (U14 -47kg) war es die erste Teilnahme an einem so großen internationalen Turnier. Die Nervosität war ihr anzumerken, doch Shayla zeigte von Anfang an großen Kampfgeist. So erreichte sie das kleine Finale und kämpfte um Platz drei. Trotz einer knappen Niederlage in diesem Entscheidungskampf zeigte sie, dass sie das Potenzial für zukünftige Erfolge hat.
Als nächstes trat Moritz Jäger in der Kategorie U18 bis 55 kg an. Der 16-Jährige, der in diesem Jahr bereits Dritter bei den Deutschen Meisterschaften wurde, war hochmotiviert. „Der erste Punkt ist immer der schwerste, aber als ich mit einer schnellen Fausttechnik zum Kopf meines Gegners den ersten Punkt erzielen konnte, wusste ich, dass ich es schaffen kann“, erzählte Moritz nach dem Turnier. Diese erste Aktion löste seine Anspannung und brachte ihm den notwendigen Schwung für die Vorrundenkämpfe, die er souverän gewann. Im Finale stand er einem starken Gegner aus Rumänien gegenüber, dem größten Team des Turniers. Trotz eines zwischenzeitlichen 1:4-Rückstandes und einer schmerzhaften Verletzung am linken Bein ließ sich Moritz nicht unterkriegen. In den letzten 15 Sekunden setzte er eine gezielte Fußtechnik zum Kopf seines Gegners, die ihm drei Punkte einbrachte - unter tosendem Applaus der Tribüne holte er sich den verdienten Sieg und somit die Goldmedaille. „Das war der Moment, auf den ich das ganze Jahr hingearbeitet habe. Trotz der Schmerzen wusste ich, dass ich nicht aufgeben darf. Die Unterstützung meiner Trainer und des Teams haben mir die Kraft dazu gegeben“, erzählte Moritz nach seinem Triumph.
Währenddessen trat auf der benachbarten Kampffläche Marvin Striesche (U16 bis 63 kg) an. Bei den Deutschen Meisterschaften hatte er in diesem Jahr die Medaillenränge mit einem siebten Platz nur knapp verfehlt, diesmal wollte er seine Chance nutzen. In den Vorrundenkämpfen besiegte er zwei tschechische Athleten sowie einen Starter aus Österreich und qualifizierte sich für das Finale gegen einen Gegner aus Portugal. Die portugiesischen Kämpfer sind für ihre Schnelligkeit bekannt, aber an diesem Tag hatte Marvin die Oberhand. Er kontrollierte den Kampf von Anfang an und gewann nach zwei spannenden Minuten mit 6:4 und sicherte sich damit die Goldmedaille. „Nach der Enttäuschung bei der Deutschen Meisterschaft wollte ich hier unbedingt zeigen, was ich kann“, sagte Marvin direkt nach dem Kampf.
Bei hochsommerlichen Temperaturen von 30 Grad im Freien und 35 Grad in der Halle gaben auch die anderen sächsischen Athleten alles. Neben den herausragenden Leistungen von Moritz und Marvin erkämpfte sich das Team weitere Platzierungen in den Medaillenrängen. Dustin Striesche erreichte zweimal den zweiten Platz (U21 und LK), Lilly Leißner und Selina Fabian sicherten sich jeweils Bronze (U21) und Selina erkämofte sich in der Leistungsklasse mit beeindruckender Stärke Silber. Vladyslav Haidai, ebenfalls aus Rochlitz, holte die Silbermedaille mit dem Team zusammen mit Marvin. Fabienne Baberske sowie die Geschwister Nils und Hans Fiedler, alle drei aus Stollberg, komplettierten die Medaillensammlung des Stützpunktes mit weiteren Bronzemedaillen.
Während des Turnieres wurde jeder Athlet angefeuert und das hat es vielleicht auch ausgemacht, Am Ende des Turniers belegte das deutsche Team den fünften Platz in der Nationenwertung - eine deutliche Verbesserung gegenüber dem achten Platz von vor zwei Jahren. Die Teamtrainer Michael Hoffmann und Christian Krämer waren mit 8x Gold, 13x Silber und 20x Bronze mit den sportlichen Leistungen mehr als zufrieden.
Die Teamleistung stimmte also und dazu zählte auch die Unterstützung durch den deutschen Verband im Hintergrund, die deutschen Kampfrichter und Offiziellen sowie die zahlreichen Eltern und Fans, danke also speziell an Jan, Manja und Katja sowie Steffen und Andreas. Bereits im nächsten Jahr steht mit den kontinentalen Wettkämpfen der Stilrichtung Goju-Ryu in Rumänien ein neuer sportlicher Höhepunkt an, auf den das gesamte Team bereits mit großer Vorfreude und Ehrgeiz blickt, um auch dort wieder zu glänzen.
Fotos von: Jan und Valentin Leißner
Bericht von Valentin Leißner
- Aufrufe: 269